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La Palma
29.11. - 6.12. 2013


 
 

Bildergalerie La Palma Wiki & Karte


29.11. Besuch von El Paso und den Lavahöhlen von Todoque
Wetter: bewölkt und regnerisch, 22 °C


Aufgrund der frühen Abflugzeit nehmen wir ein Taxi zum Flughafen. Um 6.35 Uhr geht unser Air Berlin Flug nach La Palma. Nach knapp 4,5 Stunden Flugzeit und einer Stunde Zeitverschiebung (d.h. auf La Palma ist es eine Stunde früher) erreichen wir den Flughafen der Hauptstadt Santa Cruz. Beim Landeanflug konnte man die Nachbarinseln Teneriffa und La Gomera sehr schön sehen, aber auch von El Hierro und Gran Canaria erhaschte man einen Blick. Leider liegt ein Wolkenschleier über den Inseln, so dass alles grau aussieht.
Wir übernehmen unseren Mietwagen, einen Hyundai I20 in weiß, von der Firma Yanes. Er hat fast genau 17.000 Kilometer auf dem Tacho. Dann fahren wir etwa 45 Minuten bis ins Städtchen El Paso. Im Büro des Mietwagenverleihers erledigen wir die Formalitäten und werden dann zu unserem Ferienhäuschen Los Guanches geleitet.

Die Wohnung hat einen schönen Blick von weit oben aufs Meer auf der Westseite von La Palma. Es gibt ein Wohnzimmer mit Küche, Flachbildschirmfernseher mit Satellitenempfang, Internet über Kabel, zwei Schlafzimmer, Badezimmer, und eine Terrasse mit Whirlpool.
Insgesamt stehen drei Bungalows nebeneinander: zwei werden vermietet, im dritten wohnen die Eigentümer. Ein paar Meter gegenüber auf der anderen Straßenseite gibt es auch noch einen Pool, den wir mitbenutzen dürfen.

Im Supermarkt von El Paso holen wir uns eine Kleinigkeit zum Mittagessen, dann machen wir uns erst mal auf den Weg, denn die Wetteraussichten sind leider nicht allzu gut. Wir fahren ein Stück nach Süden, bis wir den erkalteten Lavastrom hinter Todoque erreichen. Dort befindet sich eine Lavahöhle, die nicht ausgeschildert ist, aber zur Zeit für Besucher ausgebaut wird. Anhand von GPS-Daten laufen wir querfeldein über das Lavafeld. Als wir die Höhle erreichen, gilt es, einen kleinen Abhang hinunterzuklettern, nicht ganz einfach. Wir laufen mit unseren Stirnlampen ein Stück in die Höhle hinein. Es gibt mehrere Deckendurchbrüche, und vor allem das erste Stück könnte sicherlich auch schnell einstürzen. Als wir wieder nach draußen steigen, hat es sich mittlerweile komplett zugezogen, und es fängt an zu regnen.

Ein wenig frustriert fahren wir zurück nach El Paso und gehen erst mal für die nächsten Tage einkaufen. Anschließend laufen wir noch ein wenig durch das hübsche, historische Zentrum. Wir besuchen noch den Bauernmarkt, der jeden Freitag und Samstag stattfindet, aber der macht nicht allzuviel her. Anschließend machen wir es uns für den Rest des Tages in unserer Wohnung gemütlich.

30.11. Wanderung im Nationalpark Caldera de Taburiente
Wetter: bewölkt und regnerisch, 18 °C

Leider ist es heute morgen immer noch grau in grau. Nach dem Frühstück fahren wir zum Besucherzentrum des Nationalparks Caldera de Taburiente. Wir bekommen ein kostenloses Permit für den Parkplatz an der Cumbrecita. Dort gibt es nur 16 Stellplätze. Über eine schmale Straße geht es bis an den Kraterrand. Wir schnüren die Wanderschuhe, und um 10 Uhr laufen wir los. Nach 10 Minuten erreichen wir bereits den Aussichtspunkt Mirador de los Roques, von dem man in den Vulkankrater schauen kann. Dann geht es weiter zum Mirador de las Chozas. Auf dem Rückweg sehen wir noch einen mutigen Mann, der sich an einer drei Meter langen Stange einen steilen Abhang hinunterschwingt. Dieser einheimische Sport nennt sich "Salto de Pastor". Der sogenannte Hirtensprung geht wohl auf die Guanchen zurück, ist heute aber hauptsächlich Touristenattraktion. Nach gut einer Stunde und 3,5 Kilometern erreichen wir wieder den Parkplatz, der nun fast voll ist.

Dann nehmen wir uns den Aufstieg auf den Pico Bejenado vor. Laut Rother-Wanderführer sind 720 Höhenmeter zu überwinden, laut Tafel am Trailhead sind es nur 590 Höhenmeter. Die Wanderung wird nur für erfahrene Bergwanderer empfohlen. Zunächst geht es recht steil nach oben. Der Weg ist stellenweise etwas ausgesetzt, aber nicht wirklich schwierig. Es beginnt zu tröpfeln. Nach 1,7 Kilometern erreichen wir den Bergkamm, noch 2,6 Kilometer bis zum Gipfel. Kurz darauf stoßen wir auf den einfacheren Wanderweg von El Barrial, der aber nicht so aussichtsreich ist. Beim weiteren Aufstieg fängt es heftiger an zu regnen, aber wir sind nun schon fast oben. Nach gut 2,5 Stunden erreichen wir um kurz vor 14 Uhr den Gipfel auf 1854 Meter Höhe. Von dort oben hat man bei gutem Wetter einen tollen Blick in die Caldera, in den Barranco de las Angustias, in den man von der anderen Seite herunterwandern kann, sowie über die Westküste von La Palma. Aber mittlerweile sieht man nicht mehr viel.

Für die 4 Kilometer Rückweg im heftigen Regen benötigen wir nur 1,5 Stunden. Der Parkplatz ist inzwischen wieder fast leer. Wir fahren zurück zu unserer Ferienwohnung und entspannen uns erst mal im warmen Whirlpool. Später fahren wir noch mal nach El Paso zum Einkaufen. Mittlerweile hat es wieder aufgehört zu regnen.

1.12. Fahrt entlang der Westküste
Wetter: bewölkt und regnerisch, 20 °C

Als wir aufstehen ist das Wetter trübe und feucht. Für heute sind 99% Regenwahrscheinlichkeit vorausgesagt. Gegen 10 Uhr machen wir uns trotz allem auf den Weg. Richtung Nordwesten sieht es momentan gar nicht so schlecht aus. Wir fahren zunächst nach Tazacorte Richtung Küste und laufen ein wenig durch die alten Gassen rund um die Kirche. Dann fahren wir ein Stück weiter nach Puerto Tazacorte. Hier laufen wir die Strandpromenade entlang. Ein schwarzer Sandstrand mit bunten Häusern unter einer hohen Felswand, das sieht hübsch aus. Wir schauen uns noch den Hafen an, dann fahren wir die kurvenreiche Straße zum Mirador El Time hoch, der jedoch in den Wolken liegt, und weiter bis Tijarafe, wo wir zur hübschen Kirche hochlaufen. Weiter geht’s auf der LP-1 nach Puntagorda. Der Reiseführer empfiehlt das Restaurant Pino de la Virgen. Dort essen wir leckeres geschmortes Ziegenfleisch bzw. Kaninchen mit Papas Arrogadas (Karoffeln mit Salzkruste) und Mojo (roter Knoblauchsoße). Mit zwei Getränken zahlen wir 22 Euro ohne Trinkgeld.

Anschließend fahren wir weiter auf der LP-1 und biegen dann nach Santo Domingo de Garafia ab. In vielen Kurven geht es wieder Richtung Küste. Wir laufen ein wenig durch die Gassen rund um die Kirche. Am anderen Ortsende befindet sich eine eindrucksvolle Schlucht. Nun fahren wir noch Richtung Puerto. Die schmale Straße windet sich durch interessante Vegetation und endet an einem Aussichtspunkt auf die Steilküste mit Parkplatz. Mittlerweile ist es 15 Uhr. Nun geht es auf einem steinigen Fußweg aus Lavasteinen steil zum Meer hinunter. Dort gibt es ein paar Fischerhütten, die in die Felsen hineingebaut sind. Sehr interessant mit tollen Aussichten und schöner Vegetation.

Bisher hat sich das Wetter bis auf ein paar Regentropfen ab und an insgesamt ganz gut gehalten. Jetzt kann man sogar die Sonne hinter den Wolken erahnen. Aber draußen über dem Meer droht die nächste Regenfront. Wir machen uns an den steilen Aufstieg zurück zum Parkplatz. Wir fahren die Küstenroute entlang zurück Richtung El Paso. Als wir wieder die LP-1 erreichen, fängt es heftig an zu regnen, und wir fahren teilweise durch Wolkennebel. Auch der Aussichtspunkt Mirador El Time liegt weiterhin in den Wolken.

Gegen 17.30 Uhr sind wir wieder in unserer Ferienwohnung und springen in den Whirlpool. Der Regen hat wieder aufgehört, und jetzt scheint die Sonne kurz durch eine Wolkenlücke und taucht alles in ein wunderbares Licht. Hinter unserem Bungalow erscheint ein grandioser Regenbogen. Doch schnell ist das schöne Schauspiel wieder vorbei, und es wird schon dunkel.
Insgesamt war es trotz der trüben Aussichten doch noch ein schöner Tag.

2.12. Inselhauptstadt Santa Cruz
Wetter: bewölkt und regnerisch, am späten Nachmittag etwas Sonne, 20 °C

Als wir aufwachen, gießt es in Strömen, die Sicht ist fast gleich Null. Keine guten Aussichten. Doch nach dem Frühstück sieht es schon wieder besser aus. Der Regen hat auch erst mal aufgehört. Wir beschließen, in die Hauptstadt Santa Cruz an der Ostküste zu fahren. Gegen 10.30 Uhr kommen wir los. Durch den Tunnel ist es nicht sehr weit.

Wir fahren zunächst zum Aussichtspunkt Mirador de la Concepcion hoch über der Stadt. Der Ausblick ist toll. Dann geht es über eine kurvige Straße in die Stadt hinunter. Wir finden einen kostenlosen Parkplatz und laufen eine Weile durch die Gassen der hübschen Stadt. Es gibt interessante Kirchen (zwischendurch flüchten wir in eine, um einen heftigen Regenschauer abzuwarten) und schöne Häuser mit Holzbalkonen. Am anderen Ende steht ein Nachbau von Kolumbus' Schiff Santa Maria. Von dort laufen wir noch hoch zum Castillo de la Virgen mit tollen Ausblicken über die Stadt. Mittlerweile ist es kurz nach 12 Uhr. Zurück im Stadtzentrum essen wir in einem Café eine Art Hähnchengeschnetzeltes mit Pilzen und Reis.

Als wir unsere Stadtbesichtigung beendet haben, fahren wir noch zur Wallfahrtskirche Nuestra Señora de las Nieves hoch oben über der Stadt. Danach fahren wir im Lidl von Breña Alta Einkaufen. Als wir den Laden verlassen, ist es 16 Uhr, und es zeigen sich auf einmal Wolkenlücken. Wir fahren auf dem Rückweg noch mal schnell zum Aussichtspunkt La Concepcion. Jetzt liegt die hübsche Kirche dort oben schön in der Sonne, und auch die Stadt unten an der Küste. Darüber hängen noch tiefe Wolken über den Bergen.

Da wir nicht wissen, wann wir die Sonne in diesem Urlaub noch mal wiedersehen, beschließen wir kurzfristig, noch nach Puerto Naos an der Westküste runterzufahren. Der kleine Urlaubsort hat einen schwarzen Sandstrand, umringt von ein paar Hotels, und eine Strandpromenade. Wir genießen das zur Abwechslung mal recht schöne Wetter, auch wenn die Sonne es immer noch schwer hat, hinter dicken Wolken hervorzuschauen. Um 17.30 Uhr fahren wir zurück in unsere Ferienwohnung und betrachten den Sonnenuntergang von unserem Whirlpool auf der Außenterrasse. Die Sonne ist nicht mehr zu sehen, aber sie schafft es, die Wolken gelb zu färben.

3.12. Inselrundfahrt Mirador de los Muchachos und Ostseite
Wetter: bewölkt mit sonnigen Abschnitten, 23 °C

Heute morgen regnet es in Strömen. Als wir aufstehen, befinden wir uns in der Wolke. Doch während wir frühstücken, bessert sich die Wetterlage schnell. Im Osten soll es zunächst jedoch schöner sein als im Westen. Die Webcam zeigt dort schon Sonne, auch oben am Roque de los Muchachos. Wir fahren zum Bezahlen unserer Ferienwohnung und des Mietwagens nach El Paso. Statt Richtung Santa Cruz landen wir beim Rausfahren auf einer schmalen Straße, die uns ohne Ausweichmöglichkeiten bis runter nach Los Llanos führt. Der ungewollte Abstecher kostet uns eine halbe Stunde. Dann geht es durch den Tunnel Richtung Santa Cruz. Wir nehmen den Abzweig nach Las Nieves und biegen dann Richtung Roque de los Muchachos ab. Die Straße ist offen. Es sind 34 kurvige Kilometer bis zum Gipfel. Bald fahren wir durch die Wolke, doch dann scheint wieder die Sonne. Kurz vor dem Gipfel landen wir jedoch in einer dichten Regenwolke. Wir fahren an den Aussichtspunkten vorbei, denn man sieht nichts. Die Observatorien sind im Nebel gerade noch zu erkennen. Der Gipfel hängt in der Wolke. Es macht keinen Sinn auszusteigen. Sehr schade. 1,5 Stunden haben wir von El Paso bis hierher gebraucht (60 Kilometer). Es ist 12.15 Uhr. Und so sieht’s bei Sonne aus.

Wir fahren auf der anderen Seite wieder hinunter und biegen am Ende nach Osten ab. Wir machen noch einen Abstecher nach La Fajana an der Nordküste, doch das lohnt sich nicht. Wir landen in einer Sackgasse in einem kleinen Dorf. Weiter geht es nach Los Sauces und San Andrés. In San Andrés halten wir schließlich. Das ist wirklich ein netter kleiner Ort inmitten von Bananenplantagen. Über einen Pfad kann man auch bis zum Meer an der Steilküste hinuntergehen. Es ist 14.30 Uhr. Neben der hübschen Kirche gibt es ein Restaurant. Dort setzten wir uns an einen der Tische draußen. Die Sonne befindet sich zwar hinter einer dicken Wolke, die den oberen Teil der Insel umhüllt, aber wir sehen blauen Himmel, und es ist warm genug, um im T-Shirt draußen zu sitzen. So hatten wir uns den Urlaub vorgestellt! Wir bestellen zwei Mal Fisch, sehr lecker. Zusammen mit zwei Getränken bekommen wir eine Rechnung über 22 Euro.

Es ist 16 Uhr, als wir nach Los Tilos weiterfahren. Hinter einer hohen Brücke geht eine schmale, einspurige Straße ab. Sie endet an einem Besucherzentrum. Wir schnüren die Wanderstiefel und laufen an einem alten Wasserkanal entlang in die Urwald-Schlucht Barranco del Agua. Es geht durch einen kurzen, stockfinsteren Tunnel. Hier sollte man eine Taschenlampe dabei haben. Kurz darauf stehen wir am Fuße eines Wasserfalls. Trotz der starken Regenfälle in den letzten Tagen ist das Bachbett trocken. Wir laufen unterhalb des Wasserfalls noch ein Stück weiter in die Schlucht hinein und klettern über eine Felskante hoch, aber dann wird es recht unwegsam durch Äste eines umgestürzten Baums, die im Bachbett liegen. Außerdem droht Steinschlag. Den zweiten Felsabsatz klettern wir nicht mehr hoch. Dahinter soll es noch einen Wasserfall geben? Aber wir wollen nichts weiter riskieren. Außerdem wird es nun bald dunkel. Nach insgesamt einer halben Stunde machen wir kehrt.

An der Ostküste entlang geht es über Santa Cruz zurück nach El Paso. Vor der Westküste hängen tiefe, dunkle Wolken. Mittlerweile ist es dunkel. Als wir im Whirlpool den Tag ausklingen lassen, sehen wir zum ersten Mal in diesem Urlaub ein paar Sterne. Eigentlich soll man hier auf La Palma ja wunderbar den nächtlichen Sternhimmel beobachten können...

4.12.Wanderung Vulkanroute Teil 1
Wetter: sonnig mit Wolken, 22 °C

Endlich sieht das Wetter mal vielversprechend aus. Noch hängen Wolken über den Bergrücken, aber die ziehen bald weg. Der Himmel ist blau! Auf geht’s zur Vulkanroutenwanderung.

Wir fahren ein kurzes Stück von El Paso Richtung Osten und dann auf einer schmalen Straße zum Refugio El Pilar. Hier started die Ruta de los Volcanes, eine Streckenwanderung bis in den Südzipfel La Palmas. Dann muss man allerdings mit Bus und Taxi fahren. Damit wir nicht groß planen müssen, haben wir uns nur den nördlichen Teil vorgenommen.

Um 10 Uhr laufen wir los. Es geht durch Kiefernwald stetig bergauf, immer wieder mit tollen Ausblicken auf die Caldera de Taburiente in der Ferne, in der noch ein paar Wölkchen hängen, die Westküste und die Vulkanlandschaften entlang der Route. Das Endziel der Wanderung ist Los Canarios. Wir kommen schließlich an einen Abzweig Richtung Refugio Llano de las Moscas. Hier wollen wir später zurückwandern. Es ist 11.45 Uhr. Wir machen erst mal Lunchpause. Dann geht es weiter über den Kamm, wo ein kühler Wind weht, bis zum Cratér del Hoyo Negro. Von dort ist es nicht mehr weit bis zum Abzweig zum Gipfel Pico Nambroque. Bis dorthin sind es nur noch 500 Meter über einen schmalen Bergpfad. Wir erreichen den Gipfel auf 1922 Höhe. Leider ziehen jetzt Wolken über die Vulkanrücken und versperren teilweise die Sicht. Eigentlich hätte man von hier oben einen tollen 360° Blick. Es ist 12.30 Uhr.

Bevor wir uns auf den Rückweg machen, erkunden wir noch wenig die Umgebung. Die Lavalandschaft hat noch ein paar interessante Details zu bieten. Dann fängt es an, zu nieseln. Es ist 13.20 Uhr, als wir uns auf den Rückweg machen. Bald laufen wir in einer Regenwolke, und werden mal wieder nass. Die Sicht ist nun gleich Null. Am Abzweig zum Refugio Llano de las Moscas laufen wir jedoch auf der windabgewandten Seite des Berges und der Regen hört auf. Bald haben wir uns wieder trockengelaufen. Der Weg ist anfangs schmal und geröllig, aber bald gelangen wir auf einen breiten Forstweg. Wir sehen viele verschiedene Pilzarten. Manche sehen aus wie matschige Mandarinen. Der orangefarbene Farn zwischen den schwarzen Felsen sieht hübsch aus. Insgesamt zieht sich aber der Weg. Wir sind bald wieder unter den Wolken, aber es bleibt schattig. Am Ende geht es noch ein kurzes Stück an der Straße entlang, bis wir wieder das Refugio El Pilar erreichen. Für den Rückweg haben wir genau zwei Stunden gebraucht. Es ist 15.20 Uhr.

Wir fahren zurück nach El Paso, holen uns Kuchen beim Bäcker im Supermarkt, und sitzen zum ersten Mal draußen auf unserer Terrasse und trinken Kaffee.
Nach dem Whirlpool und einer Dusche fahren wir noch mal nach El Paso und machen einen Fotospaziergang, diesmal im Sonnenschein. Dann kaufen wir noch fürs Abendessen ein und erleben zum ersten Mal einen schönen Sonnenuntergang auf unserer Terrasse.

5.12.Wanderung Vulkanroute Teil 2
Wetter: sonnig mit Wolken, 22 °C

Das Wetter sieht wieder ganz gut aus. Aber wir sind nicht sicher, ob wir am Roque de los Muchachos eine gute Sicht erwarten können. Schon bald ziehen wieder ein paar Wolkenfelder im Krater auf. Außerdem wird es oben ziemlich kalt sein. Wir beschließen, lieber Richtung Süden zu fahren und den unteren Teil der Vulkanroute in Angriff zu nehmen. Den Vulkan Martín wollen wir besteigen. Wir fahren durch Fuencaliente bzw. Los Canarios am Südende der Insel. Laut dem Rother-Wanderführer soll bei Kilometer 23,3 eine passabel befahrbare Forststraße zum Picknickplatz Fuente de los Roques hochführen. Wir finden die schmale Straße, die jedoch ziemlich steinig ist. Ab der zweiten Kehre wird es uns zu heikel mit unserem kleinen Auto, und wir parken lieber unterhalb des Schildes Richtung Picknickplatz.
Das GPS lässt uns wissen, dass es über einen alten Fahrweg nicht weit bis zum Hauptwanderweg der Vulkanroute GR 131 ist.

Um kurz vor 11 Uhr laufen wir los. Leider befinden wir uns hier ganz im Süden noch in einer Wolke, doch schon bald können wir diese unter uns lassen. In der Sonne leuchten die Farben der Lavalandschaften wunderbar. Der Weg führt stetig bergauf. Teilweise ist er recht steil und anstrengend. Weit über uns sehen wir das Ziel, den Gipfel des Vulkans Martín. Aber die Aussichten lohnen sich. Wir hoffen, dass sich das Wetter hält, bis wir oben sind. Gegen 12 Uhr machen wir eine Viertelstunde Lunchpause. Schließlich erreichen wir den Abzweig zum Gipfel. Auf einem schmalen Felsgrat, über den der Wind pfeift, geht es am Kraterrand des Vulkans entlang. Um 13.15 Uhr stehen wir auf dem Gipfel. Noch scheint die Sonne, aber innerhalb weniger Minuten ziehen Wolkenfelder herüber. Die nähere Umgebung können wir noch sehen, aber der Rundumblick über das südliche Ende von La Palma und auf die Nachbarinseln Teneriffa und La Gomera bleibt uns verwehrt.

Wir machen uns nun zügig auf den Rückweg, denn es scheint sich zuzuziehen. Aber wir haben Glück, dass wir diesmal nicht in einer Regenwolke zurücklaufen müssen. Wir nehmen den gleichen Weg, den wir gekommen sind, und sind um kurz vor 15 Uhr nach insgesamt vier Stunden, 11 Kilometern und 680 Höhenmetern wieder am Auto.

Nun fahren wir das kurze Stück zurück nach Fuencaliente und biegen dort auf die Straße, die hinunter zum Meer führt. Es geht durch eine imposante Lavalandschaft, die vom Ausbruch des jüngsten Vulkans auf La Palma 1971 geblieben ist. Unterhalb der Wolke, die wir nun durchqueren scheint die Sonne. Schließlich erreichen wir die Leuchttürme an den Salinen, die schön in der Sonne liegen. Wir genehmigen uns einen Kaffee im Café nebenan. Schemenhaft kann man La Gomera in der Ferne sehen. Anschließend fahren wir noch zu den Windrädern oberhalb von einem kleinen Lavastrand und danach weiter Richtung Las Indias. Es geht durch Lavalandschaften unterhalb der Steilwände und an Bananenplantagen vorbei. In dieser Gegend gibt es auch viele Weingüter. Der Besuch des Vulkans San Antonio mit Ausstellung kostet Eintritt, das schauen wir uns nicht mehr an.

Als wir wieder auf der LP-2 nach El Paso zurückfahren, ziehen wieder dichte Wolkenfelder vor die Sonne. Wir nehmen ein letztes Mal ein Bad in unserem Whirlpool und fahren dann zum Restaurant La Perla Negra in El Paso. Dort nehmen wir beide ein Hauptgericht mit Fisch und eine Vorspeise mit Pilzen in einer Knoblauchsauce. Das ist alles sehr gut und lecker. Das Restaurant füllt sich schnell, und wir können froh sein, dass wir um 18.30 Uhr noch einen Platz bekommen haben. Zusammen mit zwei Gläsern Weißwein und einem Bier zahlen wir 42 Euro zuzüglich Trinkgeld. Als wir wieder aus dem Restaurant kommen, regnet es.

6.12. Abreise
Wetter: sonnig mit Wolken, 24 °C

Um 11.10 Uhr geht unser Rückflug mit Air Berlin. Nach dem Frühstück verlassen wir unsere Ferienwohnung und El Paso gegen 9 Uhr. Die Caldera scheint fast wolkenfrei. Nur über den Bergen entlang der Vulkanroute hängen Wolken. Während die Westseite von La Palma noch im Schatten liegt, scheint auf der Ostseite die Morgensonne. Wir stellen unseren Mietwagen in der Parkgarage des Flughafens ab. Insgesamt sind wir ca. 700 Kilometer auf der Insel gefahren.

Da wir schon online eingecheckt haben, brauchen wir nur noch unsere Reisetaschen abgeben und unsere Bordkarten in Empfang nehmen.
Trotz des Orkans über Norddeutschland ist der Flieger mit nur wenig Verspätung gestartet und kommt pünktlich auf La Palma an. Wir starten auch wie geplant. Beim Boarden läuft Weihnachtsmusik im Hintergrund und jeder Passagier bekommt einen kleinen Schokoweihnachtsmann. Schließlich ist heute Nikolaus. Beim Abflug können wir noch einmal über die Insel blicken. Die Nachbarinseln haben sich jedoch im Nichts aufgelöst und sind nicht zu erkennen. 4,5 Stunden Flugzeit sind es bis Düsseldorf. Unterwegs wir ein Film gezeigt, und es gibt ein Sandwich. Bald erreichen wir das Hochdruckgebiet, das die ganze Woche lang das Tief über den Kanaren am Abzug gehindert hat. Über Portugal und Spanien haben wir tolle klare Sicht. Wir fliegen direkt über Lissabon, und auf den Bergen im Norden Spaniens liegt Schnee. Über Paris wird es langsam dunkel. Wir sehen einen schönen Sonnenuntergang und landen im letzten Abendlicht in Düsseldorf um kurz nach 17 Uhr mit einer Stunde Zeitverschiebung d.h. für uns ist es eigentlich erst eine Stunde früher. Vom Orkan ist hier nichts zu spüren. Mit der nächsten S-Bahn geht es nach Hause.

Fazit

Nach einem verregneten Wanderurlaub in der Sächsischen Schweiz im Frühsommer hatten wir eine Woche La Palma gebucht, um noch einmal bei sonnigem Wetter wandern zu gehen. Dieser Plan ist leider nicht aufgegangen. Nachdem wir im Dezember sowohl auf Teneriffa als auch auf Lanzarote schönes Wetter hatten, haben wir diesmal leider eine langanhaltende Tiefdruckphase erwischt. Das ist eher selten auf den Kanaren, kann aber in den Wintermonaten durchaus vorkommen.

Somit haben wir viele unserer Wanderpläne auf der Insel leider begraben müssen. Trotzdem konnten wir uns auf La Palma einiges anschauen, auch wenn es bei trübem Wetter nicht so viel Spaß macht. Und mein Wunsch, vom Roque de los Muchachos in den Krater zu schauen, wurde leider nicht mehr erfüllt. Immerhin konnten wir die letzten beiden Tage doch noch bei recht schönem Wetter genießen. Schade, dass wir diesmal Meerblick auf der Westseite hatten, aber kaum einen Sonnenuntergang beobachten konnten. Dafür haben wir das tägliche Bad im Whirlpool genossen.

Landschaftlich ist La Palma sehr reizvoll, die steilen Hänge haben uns mehrfach beeindruckt. Auch nette Örtchen gibt es, und die Inselhauptstadt ist sehr hübsch. Vielleicht sollten wir noch einmal wiederkommen!

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