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Freitag, 30.1.09El Chaltén – El Calafate (Los Glaciares National Park – Perito Moreno Gletscher)
 Wetter: leicht bewölkt, 
windstill, ca. 15 °C
 Die Dame 
von der Rezeption sagte uns vor zwei Tagen, dass das Wetter am Freitag wieder 
besser werden sollte. Und so war es dann auch. Diesen Tag 
hätten wir auch noch als Puffer nehmen können. Aber auch wenn das Wetter wieder 
wesentlich besser aussah, der Fitz Roy war immer noch in den Wolken. Heute wären 
die Chancen wahrscheinlich nicht schlecht gestanden, dass sich die Wolken 
zwischendurch mal verziehen, doch noch einmal die gleiche Strecke wie gestern zu 
laufen, um uns dann anschließend durchgeschwitzt ins Auto nach El Calafate zu 
setzen, dazu hatten wir auch keine Lust. Der beste Tag, um zum Fitz Roy 
hochzulaufen wäre tatsächlich unser Ankunftstag gewesen, aber an dem Tag wollten 
wir die lange Wanderung auch nicht direkt übers Knie brechen… Wir 
blieben also bei unserem ursprünglichen Plan und machten uns um 9 Uhr auf den 
Rückweg nach El Calafate. Der Fitz Roy zeigte sich zum Abschied noch einmal 
ansatzweise. Wir hatten den Eindruck, dass etwas mehr Schnee auf den Bergen 
liegt, als bei unserer Anreise. Wir hatten 
noch gehört, dass es in der Nähe vom Hotel La Leona einen versteinerten Wald (Bosque 
Petrificado) geben soll, aber leider kommt man nur mit einer geführten Tour hin 
(für 110 Pesos pro Person), so dass wir darauf verzichteten. Um 11.45 
Uhr erreichten wir El Calafate. Der Ort verdankt seine Existenz dem Perito 
Moreno Gletscher, der in den Lago Argentino kalbt. Für zwei Nächte hatten wir 
die Hostería Glaciares de la Patagonica vorgebucht: 270 Pesos (63 Euro) für ein 
Zimmer mit King Bed und sogar Blick auf den Lago Argentino. Das Gästehaus liegt 
auf einem Hügel oberhalb des Ortes, unweit unserer ersten Unterkunft hier. 
Diesmal gab es auch wieder einen Fernseher auf dem Zimmer, einen Internet-PC zur 
allgemeinen Verfügung allerdings nicht… Die meisten Unterkünfte bieten aber 
kostenloses WiFi an, und preisgünstige Internetcafés findet man an jeder Ecke. Wie das 
Wetter in El Calafate ist, sagt überhaupt nichts über das Wetter im Nationalpark 
aus, denn hier in der Pampa soll es nur sehr wenig regnen. Heute schien jedoch 
auch für die Berge ein guter Tag zu sein, und wir machten uns direkt auf den Weg 
zum Perito Moreno Gletscher, nicht zu verwechseln mit dem weiter im Norden 
gelegenen Nationalpark Perito Moreno oder dem Ort gleichen Namens. Bis zum 
Gletscher sind es 80 km auf durchgängig asphaltierter Straße; etwa 1 Stunde 15 
Minuten Fahrt. Der Eintritt in den südlichen Teil des Nationalparks Los 
Glaciares kostet 60 Pesos (13,50 Euro) pro Person für Ausländer (Gringos), 
Einheimische zahlen weniger. Da der obere kleine Parkplatz voll war, mussten wir 
auf dem unteren Parkplatz parken und mit dem Shuttlebus fahren. Über metallene 
Stege kann man einen Rundweg laufen, von dem man fantastische Ausblicke auf die 
Nord- und Südseite des Gletschers hat (der gerade schön im Nachmittagslicht 
lag). Der Gletscher hat eine Oberfläche von 195 km² bei einer Länge von 30 km. 
Die Frontseite ist 4-5 km lang und 60 Meter hoch. Eindrucksvoll ist das laute 
Donnern, mit dem immer wieder Eisstücke vom Gletscher abbrechen und in den Kanal 
der Eisberge (Canal de los Témpanos) fallen. Insgesamt zwei Stunden verbrachten 
wir hier, so einen Anblick hat man ja nicht alle Tage. Bevor wir uns auf die 
Rückfahrt machten, gingen wir im Selbstbedienungsrestaurant noch einen Kaffee 
trinken. Unterwegs 
kommt man auch an einer Anlegestelle für Boote vorbei, wo man sich für 35 Pesos 
(knapp 8 Euro) bis direkt vor die Südseite der Gletscherwand fahren lassen kann. 
Aber wir hatten schon für den nächsten Tag eine Bootstour gebucht… Wir 
stellten fest, dass das Parken in El Calafate wochentags 2 Pesos pro Stunde 
kostet. Einen Block weiter in den Nebenstraßen kann man sich jedoch kostenlos 
hinstellen. Zum Abendessen gingen wir ins La Cocina, wo es hausgemachte Pasta 
mit verschiedenen Füllungen und Saucen gibt, sehr lecker. Wir zahlten 107 Pesos 
(24 Euro) für 2x Pasta und zwei Gläser Wein, plus Trinkgeld. Gefahrene 
Kilometer: 376 |  
		
		
		 
		
		
		 
		
		
		 
		
		
		 
		
		
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Samstag, 31.1.09El Calafate (Los Glaciares National Park – Gletscherkreuzfahrt)
 Wetter: teilweise bewölkt, wenig Wind, ca. 15 °C
 Auch hier 
war das Frühstück etwas spartanisch: Kaffee, Tee, kleine süße Croissants, 
Marmelade. 
 Über 
unsere Unterkunft hatten wir am Vortag Tickets für eine Gletscherbootstour 
besorgen lassen („Todo Glaciares“, 295 Pesos/67 Euro pro Person), ansonsten 
hätten wir sie auch selbst bei der Reederei 
Fernandez Campbell in El Calafate 
kaufen können. Ein zusätzlicher Transfer hätte noch mal 40 Pesos extra gekostet. 
Dazu kam noch einmal die Nationalparkgebühr von 60 Pesos, die wir vor dem 
Einschiffen entrichteten. Für die Fahrt von El Calafate nach Punta Bandera 
brauchten wir 40 Minuten. Um 8.30 Uhr sollten wir dort sein. 20 Minuten vorher durften wir 
dann schon aufs Schiff, und da wir frühzeitig da waren, standen wir fast vorne 
in der Schlange und konnten uns die besten Plätze sichern. Wir fuhren 
mit dem größten Katamaran der Gesellschaft, Quo Vadis, der 310 Passagiere fasst. 
Zeitgleich mit uns fuhr noch ein zweites Schiff, die Upsala Connection, mit 
einer Kapazität von 150 Personen. Laut der Dame an unserer Rezeption sind die 
Touren nie ausgebucht. Je nach Bedarf werden einfach mehr oder größere Schiffe 
eingesetzt. Um 9 Uhr 
ging es los. Die Tour sollte zum Upsala Gletscher, zur Laguna Onelli und zum 
Spegazzini Gletscher führen. Die Fahrt ging in den nördlichen Seitenarm (Brazo 
Norte) des Lago Argentino, der insgesamt 1500 km² groß ist. Es war wenig Wind, 
wir hatten kaum Wellengang. Schon bald sahen wir die ersten kleinen Eisberge. 
 Als erstes fuhren wir in die Onelli-Bucht. Um 10.30 Uhr legten wir hier an, und bekamen 1,5 Stunden Zeit, um 800 
Meter durch patagonischen Regenwald mit flechtenbewachsenen Bäumen zur Laguna 
Onelli zu laufen. Dort hat man einen Blick auf die Gletscher Onelli, Bolado und 
Agassiz, die in den See kalben. Die Laguna soll deshalb ständig mit kleinen 
Eisbergen gefüllt sein, aber davon waren zu dieser Zeit leider nur sehr wenige 
zu sehen. Auf einem Baumstamm verzehrten wir unser mitgebrachtes Mittagessen. 
 Anschließend ging es in Richtung Upsala Gletscher, der eine Fläche von 595 km² 
bei einer Länge von 60 km aufweist. Die Frontseite ist 5-7 km lang. Wir konnten 
ihn jedoch nur von weitem sehen, da der ganze See voller Eisberge war. Unterwegs 
kamen wir an ein paar schönen, blau leuchtenden Exemplaren vorbei. Ich hätte 
nicht gedacht, dass man außerhalb der Arktis Eisberge zu sehen bekommen kann! 
 Als wir 
zum Glaciar Spegazzini fuhren, kam auch wieder die Sonne raus. Dieser Gletscher 
hat eine Oberfläche von 66 km² bei einer Länge von 25 km und einer Breite von 
1,5 km. Mit bis zu 80-125 Metern an der Frontseite ist er der höchste Gletscher 
des Nationalparks. Gegen 15 
Uhr machten wir uns auf die Rückfahrt, so dass wir um 16.30 Uhr wieder im Hafen ankamen. Die Laguna 
Onelli war für uns kein besonderes Highlight mehr, aber der Spegazzini Gletscher 
und die großen Eisberge waren beeindruckend. Zum 
Abendessen gingen wir ins Restaurant Upsala in einer Nebenstraße von El Calafate: 
zwei Mal Lamm (gegrillt bzw. mit Champignoncremesauce) mit Beilagen und zwei 
gemischten Salaten, und jeweils einer kleinen Flasche Wein bzw. Bier für 166 
Pesos (38 Euro) plus Trinkgeld. Gefahrene 
Kilometer: 105 |  
		
		
		 
		
		
		 
		
		
		 
		
		
		 
		
		
		 
		
		
		 
		
		
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Sonntag, 1.2.09El Calafate – Puerto Natales
 Wetter: teilweise bewölkt, wenig Wind, ca. 18 °C
 Um 9 Uhr 
machten wir uns auf den Weg. Heute geht es in den chilenischen Teil Patagoniens, 
der auf dem Landweg nur von Argentinien aus zu erreichen ist. Die Fahrt geht 
über die Ruta 40, zunächst hoch auf eine Hochebene. Zwischen El Cerrito und Tapi 
Aike sind es 70 km gute Schotterpiste. Entlang dieser Piste sahen wir viele 
Tiere: Nandus, Schafe, Pferde, Rinder, Flamingos und andere Vögel. Und die 
Reifen haben gehalten! Bei Tapi 
Aike kann man bei gutem Wetter schon den Torres del Paine sehen! Ein paar 
Wolken, aber wir konnten die markanten Gipfel erkennen. Bei Río 
Turbio kommt man an einer Kohlemine vorbei, direkt nebenan ein Teich mit 
Flamingos. Mit diesen Vögeln hätte ich in dieser eher kalten Region weniger 
gerechnet… 
 Kurz hinter dem Ort kommt zunächst der argentinische Grenzposten, 
dann ein Stück Niemandsland und dann der chilenische Grenzposten Dorotea. 
Insgesamt brauchten wir für den Grenzübergang eine Stunde, da wir noch einmal 
zurückfahren mussten, denn im argentinischen Grenzbüro hatte man uns nach dem 
Abstempeln des Passes nicht darauf hingewiesen, dass wir nun noch einen Stempel 
vom Zoll für die Ausfuhr des Mietwagens brauchten. Anschließend dann den Stempel 
für die Einfuhr von der chilenischen Seite, und nachdem auch noch unser Gepäck 
gescannt war, durften wir endlich weiterfahren. Nach Chile darf man keine 
Lebensmittel (Äpfel, Fleisch, etc.) mitnehmen. Von Chile nach Argentinien ist es 
kein Problem. Nun war es 
nicht mehr weit bis Puerto Natales, wo wir um 14.30 Uhr ankamen. Die kleine 
Hafenstadt liegt direkt am Seno Ultima Esperanza, dem Fjord der letzten 
Hoffnung, und ist das Tor zum Torres del Paine Nationalpark, einem 
Trekkingparadies. Dementsprechend gibt es hier jede Menge 
Backpacker-Unterkünfte. Einmal wöchentlich (donnerstags) wird es voll, wenn die 
Navimag-Fähre aus Puerto Montt, Chile, hier anliegt. Der Ort selbst bietet keine 
Sehenswürdigkeiten, aber man kann hier ganz nett durch die Straßen schlendern, 
denn im Gegensatz zu El Calafate und El Chaltén, die nur durch den Tourismus 
entstanden sind, ist er historisch gewachsen. 1892 dampfte der Kapitän Hermann 
Eberhard durch die Kanäle und erstellte Karten, um die Gegend für die Schafzucht 
zu erschließen. Wir 
checkten zunächst im Erratic Rock 2 B&B ein, einem Hostel für Paare: 30.000 
Pesos (35 Euro) für ein Doppelzimmer mit Queen Bed. 
 5 Minuten Fußweg sind es von 
dort bis ins Zentrum, in zwei Blocks Entfernung liegt das Erratic Rock 1 
Backpacker Hostel. Dies ist bekannt für seinen täglichen 3pm Torres del Paine 
Talk. Dieser dauert 1,5 Stunden und wird von einem Amerikaner gehalten, der das 
Hostel leitet. Wir hatten es gerade noch rechtzeitig geschafft, durften uns 
erstmal in der Küche einen Kaffee nehmen und sicherten uns dann einen Platz im 
Aufenthaltsraum, der schnell brechend voll wurde. Der Vortrag war witzig und 
sehr informativ, vor allem für Trekker. Je nachdem, wie viele Tage man zur 
Verfügung hat bzw. unterwegs sein will, kann man das W, den Circuit oder das Q 
laufen. Wir wollten zwar nur Tageswanderungen machen, trotzdem konnten wir 
einige nützliche Informationen mitnehmen. Danach 
liefen wir durch das Zentrum. Auch hier kann man wie in El Calafate sonntags 
kostenlos parken. Am Geldautomaten der Santander Bank holten wir uns chilenische 
Pesos (max. 300.000 Pesos/365 Euro pro 
Abhebung). Direkt gegenüber befindet sich eine 
kleine Eisdiele. Von dem Softeis waren wir nicht soo begeistert, aber die 
verschiedenen Eissorten (z.B. Calafate, das ist eine Blaubeere) waren sehr 
lecker. Vom Bankautomaten hatten wir natürlich wieder nur größere Scheine 
bekommen, und auf 10.000 Pesos (12 Euro) konnte man uns natürlich wieder nicht 
rausgeben! 
Anschließend fuhren wir mit dem Auto noch einmal die Promenade entlang und 
weiter die Uferstraße (Schotter) Richtung Süden. Hier findet man sehr schöne 
Fotomotive: alte Fischerboote, viele Schwarzhalsschwäne und andere Vögel, mit 
den Bergen im Hintergrund… Zum 
Abendessen gingen wir ins El Rincon del Tata (Arturo Prat 236) neben der Kirche. 
Das war gemütlich und lecker: 2x King Clip Fischfilet mit Kartoffelpüree und 
einer Halbliterflasche Rotwein für 19.000 Pesos (23 Euro) plus Trinkgeld. Gefahrene 
Kilometer: 308 |  
		
		
		 
		
		
		 
		
		
		 
		
		
		 
		
		
		 
		
		
		 
		
		
		 
		
		
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2.2.09Puerto Natales – Punta Arenas
 Wetter: sonnig, zunächst windstill, dann ziemlich windig, ca. 18 °C
 Die Zimmer 
im Erratic Rock 2 stellten sich als sehr hellhörig heraus, aber das Frühstück 
war das beste, das wir in Patagonien bekommen haben: Käseomlett, 
selbstgebackenes Brot, Käse, Marmelade, Cornflakes, Kaffee, Tee, Saft. Die 
Eigentümerin war auch sehr nett und spricht sehr gutes Englisch. Es gab auch 
einen Internet-PC zur allgemeinen Verfügung. Um 9 Uhr kamen wir los. Wir tankten 
zunächst für 500 Pesos (0,60 Euro) pro Liter (man wird vom Tankwart bedient und 
rundet die Summe möglichst auf), dann fuhren wir erst mal noch nicht in den 
Torres del Paine NP, sondern weiter nach Süden, nach Punta Arenas: 250 km auf 
recht einsamer aber geteerter Landstraße. Unterwegs kamen wir an einer 
Polizeikontrolle vorbei, wurden jedoch zum Glück nicht angehalten, und zwei Mal 
entdeckten wir einen patagonischen Fuchs entlang der Straße. Von der Provinz 
Ultima Esperanza wechselten wir nun in die Provinz Magallanes. 
 Der 
Verkehr in Punta Arenas war recht heftig. Wir fanden aber problemlos zu unserer 
für zwei Nächte vorgebuchten Unterkunft: Hostal Maipu Street. Das ist ein 
Vorteil der in Quadraten angelegten Straßen: die Orientierung ist recht einfach, 
allerdings hat man häufig ein Einbahnstraßensystem. Um 12 Uhr waren wir dort, 
aber hier machte uns erst mal niemand auf. Das hatten wir bisher noch nicht 
erlebt, dabei wurde gerade hier mit 24-Hour Reception geworben… Na ja, dann 
laufen wir halt erst mal in die Stadt. Der zentrale Platz ist die Plaza de Armas 
mit dem Magellan-Denkmal, der Kathedrale und dem Stadtpalais von Sara Braun, die 
zu den reichen Viehzüchterfamilien der Region gehörte. In einem Supermarkt 
kauften wir uns ein paar Empanadas und liefen dann hoch zum Mirador Cerro de la 
Cruz mit Blick über die Stadt. Hier oben gibt es sogar zwei Cafés, wo wir uns 
noch einen Café con leche genehmigten. 
 Dann liefen wir zum berühmten Friedhof 
der Stadt. Hier findet man zahlreiche Mausoleen der reichen Schafzüchterfamilien 
neben schlichten Gräbern der vielen Einwanderer, auch Deutsche sind darunter. Um 
15 Uhr waren wir wieder zurück an unserer Unterkunft und trafen gerade noch die 
Eigentümerin an, die aus dem Haus kam. Also konnten wir endlich einchecken. Dazu 
wurden unsere Reisepässe kopiert und wir sollten möglichst auch schon vorab 
bezahlen (umgerechnet 70 US Dollar pro Nacht). Multi-Lingual Staff war aber auch 
weit gefehlt. Die Eigentümerin war zwar nett, sprach aber nur rudimentär 
Englisch, so dass ich mal wieder meine Spanischkenntnisse rauskramen musste. Sie 
hat nicht alles verstanden, ich habe nicht alles verstanden, aber irgendwie ging 
es dann doch. Wir bekamen ein Zimmer mit drei Einzelbetten (gebucht waren Twin 
Beds), es hatte sogar einen Safe. Das Auto sollten wir im Hof parken. Die 
Unterkunft war sehr ruhig gelegen, etwas abseits des Zentrums, 15 Minuten Fußweg 
waren es bis zum Main Square. In der Sonne war es warm, aber es wehte ein kühler 
Wind. 
 Da unsere 
Stadtbesichtigung nun soweit abgeschlossen war, setzten wir uns ins Auto und 
fuhren weiter Richtung Süden. Die Straße nach Puerto del Hambre war erst gar 
nicht so einfach zu finden. Das waren dann noch einmal 60 km Fahrt, die Hälfte 
davon auf einer sehr guten Schotterpiste. Es ging immer an der Magellanstraße 
entlang. Kurz vor Puerto del Hambre geht es nach links in eine kleine Bucht mit 
vielen Fischerbooten. Am Hungerhafen steht ein Denkmal, dass sich hier einmal 
spanischer Boden befand. 1583 kamen die Spanier hier mit 8 (von ursprünglich 19) 
Schiffen an und gründeten eine Kolonie, genannt Ciudad Rey don Felipe. Doch die 
Kolonialisten verhungerten bald kläglich. Noch 6 km 
weiter liegt das Fuerte Bulnes, eine rekonstruierte Festung von 1843, die die 
Chilenen erbaut hatten, um die Meerenge zu überwachen. Der Eintritt ist 
kostenlos. Viel weiter kann man auf dem südamerikanischen Kontinent mit dem Auto 
nicht fahren. Der südlichste Punkt liegt 25 km weiter, das Cabo Froward, das man 
nur auf einer mehrtägigen Wanderung erreichen kann. Dann kommt nur noch 
Feuerland. 
 Auf dem 
Rückweg entdeckten wir kurz vor Punta Arenas mehrere Schiffswracks, zum Teil 
unzugänglich auf Militärgelände. Nach drei Stunden waren wir wieder an unserer 
Unterkunft. Zum 
Abendessen gingen wir ins La Luna (O’Higgins 1017): 2x Lomo (Sirloin Steak) mit 
Beilagen (Pommes bzw. pikantes Kartoffelpüree) und einem Tomatensalat, einer 
Cola, einem Bier und zwei Piscos Cortes (Pisco ist ein einheimischer Schnaps) 
für 17.600 Pesos (21 Euro) und Trinkgeld. Das war gut, reichlich und preiswert. Gefahrene 
Kilometer: 380 |  
		
		
		 
		 
		 
		 
		 
		 
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Dienstag, 3.2.09Punta Arenas (Estancia San Gregorio, Pinguinkolonie Seno Otway)
 Wetter: vormittags 
regnerisch, nachmittags leicht bewölkt, windstill, ca. 18 °C
 Zum 
Frühstück gab es gebackenes Käsetoast, Toast mit Marmelade, ein kleines 
abgepacktes Muffin, Nescafé, Tee, Saft. Mit am Tisch saßen Gäste aus Santiago de 
Chile und Japan. Um 8.45 
Uhr fuhren wir los. Es ging auf die Ruta 255 Richtung Osten (Río Gallegos). Nach 
1,5 Stunden Fahrt (120 km) hatten wir die historische Estancia San Gregorio von 
1876 erreicht. Mit ihren verlassenen Gebäuden wirkt sie wie eine Geisterstadt. 
Auf der anderen Seite der Straße liegt der Strand, wo sich zwei Schiffswracks 
befinden: das Dampfschiff Amado und der Clipper Ambassador. Leider 
fing es gerade an zu tröpfeln, als wir hier ankamen, aber bald hörte es auch 
wieder auf. Nach etwa einer Stunde machten wir uns auf den Rückweg. Sowohl auf 
der Hin- als auch auf der Rückfahrt begegnete uns ein Fuchs. Hier waren sogar 
Warnschilder aufgestellt. Nun 
machten wir uns auf den Weg zur Pinguinkolonie am Seno Otway. Der Abzweig 
(ausgeschildert) zur Pinguinera befindet sich ca. 5 km nördlich vom Flughafen 
von Punta Arenas, insgesamt 70 km nördlich der Stadt. Nun fährt man 38 km (knapp 
1 Stunde) auf einer Waschbrettpiste. Für die letzten 13 km auf einer 
Privatstraße zahlt man 1000 Pesos (1,22 Euro) pro Person Benutzungsgebühr. Der 
Eintritt kostet 10 US Dollar oder 4500 Pesos (5,50 Euro). Um 13.45 Uhr waren wir 
dort. Es gibt 
einen 1,5 km langen Rundweg über einen Holzsteg mit mehreren Aussichtspunkten. 
Insgesamt soll es 11.000 Tiere in dieser Kolonie geben, aber leider waren nur 
knapp 100 Jungpinguine am Strand, sowie ein paar vereinzelte an den Höhlen. Die 
Elterntiere waren alle im Meer auf der Jagd und sollten erst gegen 19 Uhr 
zurückkommen. Das wäre bestimmt ein Erlebnis, wenn alle gleichzeitig wieder an 
Land kommen, aber so lange wollten wir dann doch nicht mehr warten. Nach 
insgesamt zwei Stunden Aufenthalt einschließlich eines Kaffees im kleinen Café 
fuhren wir zurück nach Punta Arenas. Von dort 
aus lassen sich auch Bustouren zu den Pinguinen vom Seno Otway organisieren. Die 
Tiere sind von September bis März in der Kolonie anzutreffen, wo sie ihre Jungen 
aufziehen. Alternativ hätte man einen mehrstündigen Bootsausflug zu einer noch 
größeren Kolonie auf der Isla Magdalena machen können. Die Touren finden in der 
Regel nachmittags statt. Heute war 
ein ungewöhnlich windstiller Tag, das sagte uns auch der Ranger an der 
Pinguinera. Eigentlich ist diese Gegend ja sehr bekannt dafür, dass einem der 
Wind um die Ohren pustet… Zum Essen 
gingen wir ins La Marmita (Plaza Sampaio 678) in der Nähe des Abu Gosch 
Hipermarkets. Dort gibt es eine kleine Auswahl von regionalen Gerichten. Wir 
bestellten Congrio (King Clip) mit Tomaten und Zucchini und einer Art Reis sowie 
Cordero (Lammbraten) mit Gemüse in einer Teigtasche. Beides war ungewöhnlich 
angerichtet, aber sehr lecker. Mit einem Glas Wein, einer Flasche Bier sowie 
jeweils einem Nachtisch (Mousse bzw. Eistorte) zahlten wir 22.000 Pesos (27 
Euro) plus Trinkgeld. 
Anschließend gingen wir noch in ein Internetcafé: 30 Minuten für 230 Pesos/CLP 
(0,28 Euro). Internet war in Chile so günstig, dass wir es kaum glauben konnten. 
In Argentinien zahlten wir für 30 Minuten 5 Pesos/ARS (1,10 Euro). Gefahrene 
Kilometer: 331 |  
		
		
		 
		 
		 
		 
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Mittwoch, 4.2.09Punta 
Arenas – Parque Nacional Torres del Paine
 Wetter: teilweise 
bewölkt, windstill, ca. 25 °C
 Um 8.45 
Uhr fuhren wir in Punta Arenas los. 2,5 Stunden brauchten wir bis Puerto Natales, 
wo wir noch einmal einen kurzen Einkaufsstop im Abu Gosch einlegten. Um 12 Uhr 
fuhren wir weiter. Nun ging es so schnell wie möglich in den Torres del Paine 
Nationalpark. Wir nahmen die 2007 eröffnete Staubstraße zum Westeingang. Dabei 
kommt man an der Cueva del Milodón vorbei, einer Höhle, in der 1865 Fell- und 
Knochenreste von einem Riesenfaultier gefunden worden waren. Dorthin werden auch 
Ausflugsfahrten angeboten, doch eine Höhle und eine Nachbildung des 
Riesenfaultiers interessierten uns weniger. Nach 2,5 Stunden Fahrt mit Blick auf 
die Berge des Nationalparks (unterwegs gibt es drei Aussichtspunkte: Lago Toro, 
Glaciar Grey, Los Cuernos) erreichten wir die Parkadministration am Lago del 
Toro. Am Parkeingang war eine Gebühr von 15.000 Pesos (18 Euro) pro Person zu 
zahlen. Das Ticket gilt solange man den Park nicht verlässt. Dazu gab es eine 
Karte mit den Straßen und Wanderwegen. Auf der 
Suche nach einer bezahlbaren Unterkunft im Park, die auch mit dem Auto 
angefahren werden kann, sind wir auf die Posada Río Serrano gestoßen (nicht zu 
verwechseln mit dem gleichnamigen Hotel). Diese befindet sich direkt an der 
Parkverwaltung. Das Gebäude ist alt, und die Zimmer sind sehr einfach, aber hier 
gibt es im Gegensatz zu den Herbergen im Park sogar Doppelzimmer mit eigenem 
Bad. Wir zahlten 107 US Dollar Vorauskasse pro Nacht mit Frühstück. Zwei Nächte 
waren gebucht. Unser Zimmer hatte Twin Beds und war leider direkt neben dem 
Restaurant gelegen. Strom gibt es nur per Generator vormittags und abends bis 
22.30 Uhr. Ansonsten hat man Kerzen… Einen Fernseher gab es nicht, aber immerhin 
einen Internet-PC zur allgemeinen Verfügung (falls gerade Strom da ist…). Für eine 
Hostería im Park hatten wir ein Angebot von einem Reisebüro über 197 Euro pro 
Person pro Nacht. Falls jemand in einer Hostería übernachten möchte: die 
Hostería Pehoé ist am schönsten gelegen und sehr zentral. Wie eine 
Felsenburg ragen die Gipfel des Torres del Paine aus der patagonischen Ebene 
auf. Der höchste Gipfel ist der Cerro Paine Grande mit 3050 m. Es war so 
windstill, dass sich die Berge in kleinen Seen spiegelten. Da das 
Wetter gerade so schön war, machten wir uns schnell wieder auf, um den Park zu 
erkunden. Unser erster Stop war am Hotel Explora, wo man über einen Steg zum 
Wasserfall Salto Chico laufen kann. Anschließend parkten wir am Campingplatz 
Lago Pehoé und liefen den Pfad zum Mirador Cóndor, der in 45 Minuten steil nach 
oben führt, das letzte Stück über rutschiges Geröll. 
 (anklicken zum Vergrößern)
 Die Aussicht war eigentlich 
nicht viel anders als schon von der Straße aus, aber auf dem Weg nach oben hat 
man immer wieder schöne neue Blickwinkel. An diesem Nachmittag war es fast schon 
schwülwarm, so dass einem selbst im T-Shirt ziemlich warm wurde. Nach 1,5 
Stunden waren wir um 16.45 Uhr wieder am Auto. Nun fuhren 
wir zu einem noch imposanteren Wasserfall, dem Salto Grande, hinter der 
Guardería Pudeto. Vom oberen Parkplatz aus läuft man nur 10 Minuten bis dorthin. 
Anschließend machten wir von dort noch eine schöne, einfache Wanderung (kaum 
Höhenmeter) zum Mirador Cuernos (4 km, vom Parkplatz aus eine Stunde). 
 (anklicken zum Vergrößern)
 Wir haben 
es genossen, dass wir im Park ein Auto zur Verfügung hatten, denn so ist man 
nicht auf die spärlichen öffentlichen Verbindungen angewiesen und kann auch 
jederzeit nach Lust und Laune anhalten. Aus dem 
Supermarkt in Puerto Natales hatten wir Empanadas, Kartoffelchips und Rotwein 
mitgenommen, so dass wir uns an diesem Abend selbst verpflegten. Dazu suchten 
wir uns ein nettes Plätzchen auf einem Hügel unweit der Posada Serrano mit Blick 
auf den See. Lebensmittel und Getränke kann man ansonsten auch im kleinen Laden 
an der Rezeption kaufen. Das Leitungswasser und das Gletscherwasser aus den 
Bächen des Parks kann man problemlos trinken. Gefahrene 
Kilometer: 380 |  
		
		
		 
		
		
		 
		
		
		 
		
		
		 
		
		
		 
		
		
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Donnerstag, 5.2.09Parque Nacional Torres del Paine (Wanderung zum Glaciar Grey)
 Wetter: bedeckt, vormittags Tröpfelregen, abends sonnig, 
windstill, 19 °C
 Zum 
Frühstück gab es Toast, Käse, Schinken, süßes Brot, Marmelade, Haferflocken, 
Tee, Pulverkaffee. Wir fuhren rechtzeitig los, um die Fähre zum Refugio Paine 
Grande auf der anderen Seite des Lago Pehoé zu erreichen. 30 Minuten brauchten 
wir für die Fahrt von der Parkadministration bis Pudeto in der Nähe vom 
Wasserfall Salto Grande. Der Katamaran von Hielos Patagonicos fährt die Strecke 
im Sommer drei Mal täglich. Vorbuchen kann man nicht, man muss einfach 
rechtzeitig da sein. Falls mal nicht alle Passagiere auf das Boot passen 
sollten, soll der Katamaran wohl noch ein zweites Mal fahren, wodurch man 
allerdings Zeit verliert. Ein Ticket hin und zurück kostet 18.000 Pesos (22 
Euro) pro Person. Um 9.30 Uhr legten wir ab. 30 Minuten dauerte die Überfahrt. 
Vom Refugio Paine Grande, einem von mehreren Backpackerhosteln im Park, kann man 
zu einem Aussichtspunkt auf den Grey Gletscher in der Nähe vom Refugio Grey 
laufen. Die Wanderung war mit 11 km und 3,5 Stunden pro Strecke angegeben, was 
gut gepasst hat. Wir hatten etwas Sorge, dass wir es nicht rechtzeitig zurück 
zur Abendfähre um 18.30 Uhr schaffen. Der Weg hatte mehr Höhenmeter als erwartet 
(350 Hm). 
		 Zunächst ging es stetig bergauf bis zum ersten Aussichtspunkt, wo man 
einen Ausblick von weitem auf den Gletscher hat, wie er an drei Stellen in den 
Lago Grey kalbt. Bis hierher läuft man etwa zwei Stunden, unterwegs hat man ein 
paar schöne Ausblicke auf kleine Eisberge unter sich. Wenn man nicht bis ganz 
zum Ende zum eigentlichen Mirador Glaciar Grey laufen will, sollte man vom 
ersten Aussichtspunkt wieder zurückgehen. Denn nun folgt ein sehr steiler 
Abstieg, und den Gletscher sieht man bald nicht mehr. Der Weg führt größtenteils 
durch Wald bis hinunter zum See, und kurz vor dem Refugio Grey erreicht man den 
Pfad zum Aussichtspunkt auf die Gletscherwand. Wenn man noch eine Stunde 
weiterläuft, steht man direkt oberhalb des Gletschers, aber dafür reichte unsere 
Zeit nicht mehr. Nach insgesamt 30 Minuten Aufenthalt mit kurzem Mittagssnack 
mussten wir uns bereits wieder auf den Rückweg machen. Eine Stunde hatten wir so 
noch als Puffer, immerhin ging es auf dem Rückweg steil bergauf, und das mit 
inzwischen müden Beinen. Wir schafften es aber in der geplanten Zeit, und hatten 
nun noch eine Stunde Zeit, um im Minimarket des Refugios eine Cola zu kaufen und 
uns wieder für die Fähre anzustellen. Alternativ 
könnte man von der Paine Grande Lodge auch zum Mirador Pehoé laufen, was ein 
sehr schöner Aussichtspunkt mit Blick auf das Torres del Paine Massiv sein soll. 
Dieser Weg ist wesentlich kürzer. Oder man läuft an einem weiteren Tag noch ins 
Valle del Francés unterhalb der Cuernos. Die Wanderungen zum Grey Gletscher und 
ins französische Tal sind auch Teile des berühmten W-Treks, der in mehreren 
Tagen durch den Park führt, bzw. des Circuitos, auf dem man das Paine Massiv 
einmal umrunden kann. Hätten wir vorher gewusst, dass man jedes Mal mit der 
Fähre fahren muss, um diese Wanderungen als Tagestouren zu machen, hätten wir 
hier vielleicht auch noch eine Übernachtung eingeplant. An diesem 
Abend gingen wir ins Restaurant der Posada Río Serrano. Wir wählten Lomo (Steak) 
und Milanesa (Schnitzel) mit Fritten und einem gemischten Salat, einer Cola und 
einem Bier für 17.600 Pesos (21 Euro) plus Trinkgeld. Wir hatten gehört, dass 
die Restaurants im Park teuer sein sollen, hier war es jedenfalls eher günstig 
und keineswegs schlecht. Auch die Restaurantpreise der Hostería Pehoé schienen 
im normalen Bereich. Gefahrene 
Kilometer: 34 |  
		
		
		 
		 
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